Weihnachten II

In diesem Jahr ist alles anders,
auch zu Weihnachten.
Dem Virus ist es egal, was die Menschen
gerade denken oder feiern möchten.
Wir alle, denen Weihnachten etwas bedeutet,
sind vielleicht enttäuscht, vielleicht ein wenig traurig,
resigniert oder fühlen uns jetzt schon einsam.
Aber Weihnachten ist ja nicht davon abhängig,
ob ich mit der Familie Gänsebraten esse oder
ganz einfach Würstchen mit Kartoffelsalat.
Weihnachten ist zum einen, ein Gefühl,
denken wir an Lichterketten oder einen
prächtig geschmückten Weihnachtsbaum.
Vor allem aber ist Weihnachten das Geschenk der
Menschwerdung Gottes an uns.
Das Kind im Stall von Bethlehem bringt uns Erlösung.
Unserer geschundenen Welt und der Hektik
unserer Tage tut es gut, wenn wir auf das Wesentliche
zurückgeworfen werden.
In der Stille, in der Schlichtheit, in der Achtsamkeit auf
meine Mitmenschen und mich selbst, wird Weihnachten
wieder zu dem, was es ist.
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen
auf Erden, die guten Willens sind.

© Ursula Sänger-Strüder