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Der besondere Filmtipp

Konklave
Thriller von Edward Berger
basierend auf dem gleichnamigen Roman von Robert Harris
USA/Italien/Großbritannien
2024
120 Minuten

Der Spielfilm „Konklave“, ein Triller von Edward Berger, hat mich beeindruckt, wie nachdenklich zurückgelassen.
Passt er doch gerade in die aktuelle Situation der Kirche. Die Bilder des Films sind manchmal monumental, dann wieder düster und die Handelnden oft undurchsichtig.
Wir treffen auf eine Männergesellschaft, international und meist im Rentenalter. Die Kardinalsfarbe Rot dominiert. Dazu die Weite des Vatikans und seiner Gärten und die geschlossene Gemeinschaft des Gästehauses St. Martha. Dunkelheit und menschliche Einsamkeit sind hier als Geschwister zu Hause.

Der Film beginnt mit dem plötzlichen Tod des amtierenden Papstes. Die engen Vertrauten, darunter der Dekan des späteren Konklaves, Kardinal Lawrence, finden sich am Totenbett ein. Der Fischerring wird gebrochen, das Apartment des Papstes versiegelt.
Bald kommen Kardinal Lawrence vertrauliche Informationen zu Ohren. So soll der letzte Besucher des Papstes am Abend seines Todes, Kardinal Tremblay, vom Papst wegen Untreue all seiner Ämter enthoben worden. Er hat große Ambitionen auf das neue Papstamt und bestreitet die Vorwürfe.
Kardinal Bellini, ein liberaler Kardinal strebt ebenfalls das Papstamt an, ebenso wie der konservative Kardinal Tedesco, ein Italiener, sowie der Nigerianer Adeyemi.

Drei Wochen nach dem Papsttod beginnt das Konklave in der Sixtinischen Kapelle und die Kardinäle beziehen Ihre Apartments in St. Martha. Unerwartet trifft ein neuer Kardinal aus dem fernen Kabul ein: Der aus Mexiko stammende Kardinal Benitez. Dieser hatte die ganze Reputation des verstorbenen Papstes.

Frauen spielen in dem auf mich wie ein Kammerspiel wirkenden Film nur am Rande eine Rolle, als dienende Nonnen, die dem Kardinalskollegium den Aufenthalt so gut wie möglich gestalten wollen. Nur Schwester Agnes, gespielt von der großartigen Isabella Rossellini, sticht aus der Gruppe der fast Unscheinbaren heraus. Sie zeigt sich selbstbewusst, angstfrei, tüchtig, souverän, duckt sich nicht und trägt letztendlich zu einem positiven Verlauf des Konklaves bei, das einen erstaunlichen und nicht vorhersehbaren Verlauf nehmen wird….

Die Garde großer internationaler Schauspieler zeichnen diesen Film aus, angeführt von Ralph Fiennes. „Die Kinozeit schreibt: Ralph Fiennes ist in der Hauptrolle ein absolutes Schauspielereignis – da er hier einen Mann in einer (Glaubens-)Krise verkörpern muss, dessen Zweifel größtenteils nicht verbalisiert werden, sondern sich nur im Gesicht der Figur widerspiegeln.“ 

Ursula Sänger-Strüder

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