Lebensfreude Lövenich

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Wissen und Spannung im Juni

 

Alexandra Hogan
Das Rosenkranzgebet
gebundene Ausgabe
kbw bibelwerk
ISBN 978-3460255210
133 Seiten, 16,90 €

Ich gebe zu, die schönen neuen Rosekränze des bibelwerks machten mich neugierig, und ich bestellte mir gleich einen schönen: orange und lindgrün mit feinen Silberperlen sowie einen schönen Engelkopf.

Neben den Rosenkranzmodellen wurde das Büchlein von Alexandra Hogan vorgestellt. Ich bestellte es gleich mit. In Coronazeiten tut es gut zwischendurch auch mal einen Rosenkranz zu beten. Die Österreicherin Hogan, Jahrgang 1995, arbeitet als Pressesprecherin und Redakteurin in Salzburg. Von einer jüngeren Frau erwartet man vielleicht eine ganz moderne Übersetzung des alten Gebets zumal das Rosenkranzgebet neu entdeckt werden soll.

Das Buch durchzieht aber eher eine konservative Grundhaltung. Neben der Geschichte des Rosenkranzes, wird auch die Struktur des Gebets aufgezeigt. In der Mitte des Buches stößt man auf Rosenkranzbetrachtungen. Auch hier bleibt die Autorin eher bei den bekannten Auslegungen.

Zustimmen kann ich ihr im Kapitel „Als Frau an der Hand Mariens -persönliche Erfahrungen [Seiten72ff] im 5. Absatz: Das gemeinsame Gebet von Frauen kann immer zu einem „Empowerment“ [Ermächtigung]  führen. Hogan schreibt: „Die Einheit, die viele Frauen spüren, wenn sie gemeinsam das Rosenkranzgebet praktizieren, führt zu einer Bestärkung der eigenen Identität mit allen Stärken und Schwächen. So kann man neue Energie schöpfen für all das, was kommen mag. Seien es die kleinen Dinge des Alltags oder auch große Projekte, für die man Ermutigung braucht.“

Vielleicht versuchen wir einfach mal, den Rosenkranz in unsere Zeit zu übersetzen und mit Maria zusammen, unsere Knoten der Bedrängnis und der Zweifel zu lösen.

 

Gisa Pauly
Zugvögel
Ein Sylt-Krimi
Piper Taschenbuch
ISBN 978-3492314473
457 Seiten, 11 €
 

Auch die vierzehnte Begegnung mit Mamma Carlotta auf Sylt verheißt Spannung und Unterhaltung zugleich.
„Tutto bene? Buongiorno, come sta?“ (Klappentext) „Tutto bene.“ Alles ist gut, solange bis Carlotta, die über die Osterzeit ihre friesische Familie auf Sylt besucht, eine Vorstellung im Lister Varieté besucht. Hier meint sie Renato wieder erkannt zu haben, einen Zauberer und Jongleur aus ihrer Heimat, der einst ihre Cousine Violetta in Italien sitzen ließ.  Carlotta ruft Violetta im fernen Kalabrien an, um ihr die Geschichte vom Abend zu erzählen, ohne zu ahnen, dass sich Violetta höchstpersönlich nach Sylt aufmacht, um Renato zu stellen.

„Niente é pi ú buono“ – und nichts ist mehr gut seit diesem Telefonanruf nach Italien.
Violetta wirbelt alles auf und dann es da noch der Mord an Gunnar Thormann, einem Filmproduzenten. Er wird in einem Hotel aufgefunden, in der die Enkeltochter von Mamma Carlotta ihre Ausbildung macht. Thormann ist zudem ein ehemaliger enger Freund von Staatsanwältin Dr. Tilla Speck, die eilends auf die Insel reist. Sie möchte Kommissar Erik Wolf, den Schwiegersohn von Mamma Carlotta und dessen Assistenten Sören bei den Ermittlungen unterstützen.

Mamma Carlotta erwischt bei Feinkost Meyer die bekannte Charity Lady Flora Engelbeck beim Ladendiebstahl. Diese organisiert gerade auf der Insel eines ihrer Charity-Projekte.  Durch ihre Nachbarin, Frau Kemmertöns angesprochen, minnt auch Mamma Carlotta an den Handarbeitsnachmittagen teil und ist damit mittendrin in neuen Abenteuern. Da passiert ein zweiter Mord.

Ein bisweilen heiterer, wie spannender Syltkrimi, der Spaß auf mehr macht. Alte Bekannte wie Fiete und Tove von Käptens Kajüte, Dr. Hillmot oder Felix Wolf tauchen auf und auch neue Protagonisten treten auf.

Ich kann mich gut der positiven Kritik der Frauenzeitschrift Brigitte anschließen: „Man muss die einfach mögen, die italienische Miss Marple von Sylt.“

 

Clara Bernardi
Letzte Klappe am Comer See
Ein Fall für Giulia Cesare
Dumont TB
ISBN 978-3832165239
286 Seiten, 15 €
 

Eine neue Protagonistin im Krimigenre von Clara Bernardi, Pseudonym der Autorin Julia Bruns. Spielort für die neue Commisario Giulia Cesare ist der Comer See in Italien. “Letzte Klappe“ ist der 2. Band der Reihe um die taffe Ermittlerin aus den Comer Bergen.

Im vorliegenden Roman geschieht ein Mord bei den Dreharbeiten am Comer See um den deutschen Komponisten und berühmten Lago-Reisenden Franz Liszt. Giulias Vater und ihr Freund Brutus, ein Postbote, arbeiten als Statisten mit. Daher besucht die Kommissarin am ersten Drehtag das Set und lernt das Filmteam um Regisseurin Aurora Damiani kennen.

Der Hauptdarsteller Umberto Farini, der in der Produktion Franz Liszt verkörpert, wird in der Nacht in seinem Hotelzimmer getötet. Er stammt aus dem angesehenen Textilimperium Farini. Umso erstaunter ist die Ermittlerin, dass er Unterwäsche vom Konkurrenten Patucelli trägt. Ist das ein besonderes Zeichen, dass der Mörder oder die Mörderin ganz besonders setzen wollte?

Giulia steht vor einer schwierigen Ermittlungsarbeit, denn sie erkennt, dass der schöne Scheint der Filmarbeit trügt. Besonders die junge Filmpartnerin von Umberto, Greta Esposito, gerät bald in das Fadenkreuz der Polizei.

Ein charmanter und unterhaltsamer Kriminalroman, der Geschmack auf mehr macht. Das italienische Flair ist aus jeder Zeile zu spüren und weckt die Sehnsucht nach Bella Italia. Ich kauf mir auf jeden Fall „Requiem am Comer See“, den ersten Band der Reihe. Bin schon ganz gespannt auf die Geschichte!

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